1971 – Günter Neumann

„Deutscher Kabarettist der Komiker (KadeKo), Texter, Komponist und Pianist“

Günter Christian Ludwig Neumann (* 19. März 1913 in Berlin; † 17. Oktober 1972 in München) war ein deutscher Kabarettist, Texter, Komponist und Pianist.

Nach Beendigung der Schule besuchte Neumann die Musikhochschule in Berlin. Ab 1929 wirkte er als Klavierhumorist beim Kabarett der Komiker (KadeKo), später bei der Katakombe, wo er an der Gestaltung der Kabarettprogramme mitarbeitete. Nachdem KadeKo zurückgekehrt war, brachte er dort u. a. 1937 die Kabarettrevue „Gib ihm“ heraus. Auch im Rundfunk trat er damals schon auf. Als Soldat im Zweiten Weltkrieg gründete er ein Fronttheater und, nachdem er Kriegsgefangenschaft gekommen war, ein Lagertheater.

Nach Ende des Krieges kam er nach Berlin zurück, wo er sich wieder als Kabarettautor betätigt. Seine größten Erfolge waren die Kabarettrevuen „Alles Theater“ (1947) und „Schwarzer Jahrmarkt“ (1948). Während der Berlin-Blockade gab Neumann in West-Berlin die satirische Zeitschrift „Insulaner“ heraus. Daraus entstand das Nachkriegskabarett Die Insulaner, das sich zu einer beliebtesten Sendungen im Berliner Rundfunksender RIAS entwickelte und später auch im Deutschen Fernsehen gezeigt wurde. Zum Thema hatte es vor allem die Ost-West-Auseinandersetzung mit der „Insellage“ West-Berlins (daher der Name). Ernst Reuter zeichnete Günter Neumann mit der Berliner Freiheitsglocke aus. Neumann schrieb neben seiner Kabaretttätigkeit auch Filmdrehbücher und übersetzte das Musical Kiss Me, Kate ins Deutsche. Ende 1958 zog er nach München, wo er weiter für das Fernsehen arbeitete. So verfasste er u. a. Beiträge für „Die Rückblende“ und schrieb für Hans Rosenthals „Dalli Dalli-Sendungen“ die umrahmenden Chansons.
Privates
Seit 1938 war Günter Neumann war mit der Kabarettistin und Filmschauspielerin Tatjana Sais verheiratet, die die „Insulaner“ mitbegründete und auch dort auftrat. Kennengelernt hatten sie sich, als sie beide in der „Katakombe“ auftraten. Die Ehe wurde geschieden. 1972 verstarb er 59-jährig in München. Beigesetzt wurde er in Berlin auf dem Kirchhof III der Luisen-Gemeinde, Fürstenbrunner Weg 37 – 67; im gleichen Grab 1981 auch Tatjana Sais.

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